Ein hochkomplexes kybernetisches System

Unser Gesundheitswesen gleicht einer Büchse der Pandora. Zu viele Akteure entwickeln einen Aktionismus, unter dem es immer schwieriger wird, Ursachen zu erkennen und Wirkungen zu messen. Die Instrumente zur Messung der Wirkung greifen mitunter in die Abläufe ein und werden ihrerseits zu Ursachen neuer Effekte, die wiederum zu untersuchen sind.

Das Kostenargument

Die Steuerungsinstrumente und Abläufe, mit denen die Gesundheitsökonomie in die Medizin hineinwirkt, werden gerechtfertigt mit dem Argument der Kostenkontrolle und unter der Versicherung, sie würden niemanden diskriminieren. Ihre Patienten diskriminierende Wirkung zu erkennen, ist oftmals schwierig. Für jedermann ersichtlich indes ist, dass sie ihre kostensenkende Wirkung verfehlen: Kein Kostensenkungsinstrument hat die Kosten auch tatsächlich gesenkt.

Das Kommunikationsproblem

Dass Probleme in der Interaktion und in der Kommunikation zwischen Gesundheitsökonomie und Medizin bestehen, ist erkannt. Auch dass sie zu Situationen führen, die weder den Patientinnen und Patienten, noch den Versicherten und Prämienzahlern zum Vorteil gereichen. Wir haben es hier aber nicht nur mit zwei Berufsgruppen zu tun, sondern mit zwei Systemen, die je eigene Codes haben und je eigen kommunizieren.

Das Problem der Kräfteverhältnisse

Die Ökonomie zwingt derzeit der Medizin ihren Code und ihre Begriffe auf. Damit bringt sie sie in eine Kommunikation, in der sie sich als System auflösen muss, um Teil der Ökonomie zu werden. Dies schafft bereits heute ethisch problematische Situationen, ihm ist entgegenzuwirken. Dazu braucht es Wissensvermittlung und die Bereitschaft zur Wissenserweiterung auf beiden Seiten. Und gegenseitigen Respekt. Die Fairfond will dazu einen Beitrag leisten.